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CO2-Reduktion: Ein umfassender Leitfaden für Unternehmen

22. Jun 2023
Lesedauer: 12 Minuten

Den CO2-Ausstoß zu reduzieren ist für die Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung. Der jüngste IPCC-Bericht warnt davor, dass ohne signifikante CO2-Reduzierungen die globale Erwärmung von 2°C bis Mitte des Jahrhunderts wahrscheinlich überschritten wird. Unternehmen können Strategien wie den Einsatz erneuerbarer Energien, die Optimierung von Lieferketten, den CO2-Ausgleich, die Reduzierung von Geschäftsreisen und die Förderung nachhaltiger Transportmittel umsetzen.

Zu den langfristigen Ansätzen gehören Mitarbeiterschulungen, die Bildung von “green Teams“ und die Ausrichtung einer nachhaltigen Geschäftsmodelle. Die Einbindung funktionsübergreifender Teams und die Kommunikation mit den Stakeholdern sind entscheidend. Mit diesen Maßnahmen können Unternehmen zur CO2-Reduzierung beitragen, Umweltrisiken mindern und eine Kultur der Nachhaltigkeit fördern.

Die Rolle von CO2 beim Klimawandel verstehen

Der jüngste IPCC-Bericht von 2018 kommt zum Schluss, dass die globale Erwärmung von 2 °C bis zur Mitte des Jahrhunderts überschritten wird, wenn die Emissionen auf ihrem derzeitigen hohen Niveau bleiben oder sogar noch zunehmen. Wenn aber die CO2-Emissionen rasch gesenkt werden und bis etwa 2070 netto null erreichen, wobei auch andere Treibhausgase (wie z.B. Methan) erheblich zurückgehen müssen, kann eine globale Erwärmung um 2 °C mit großer Sicherheit vermieden werden.

Weltweit steigt die Zahl der Wetterextreme wie Dürren, Waldbrände, Tornados und Hochwasser als Folgen des Klimawandels.
Weltweit steigt die Zahl der Wetterextreme wie Dürren, Waldbrände, Tornados und Hochwasser als Folgen des Klimawandels.

Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die CO2-Emissionen

CO2-Emissionen entstehen in vielen unterschiedlichen Sektoren: Allein der Energiesektor ist für 73,2% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich (einschließlich Aktivitäten wie Verkehr und Energienutzung in Gebäuden und der Industrie), gefolgt von Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landnutzung mit 18,4% (einschließlich Aktivitäten wie Abholzung und Abbrennen von Pflanzen). An dritter Stelle steht die Industrie mit 5,2%, einschließlich der Chemie- und Zementindustrie. Auf Abfall, einschließlich Abwasser und Deponien, entfallen 3,2% der weltweiten Treibhausgasemissionen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, sind Innovationen in allen Bereichen gefragt.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren?

1. Steigerung der Energieeffizienz

Die meisten Hersteller entscheiden sich oft für billigere Maschinen und -teile, um die hohen Anschaffungskosten zu minimieren, was aber auf lange Sicht teurer werden kann. In den meisten Fällen werden billigere Maschinen und -teile aus billigeren Materialien hergestellt. Das bedeutet, dass sie eine kürzere Haltbarkeit haben als hochwertige Produkte, sodass Sie diese Teile häufiger ersetzen müssen. Dadurch entsteht auch mehr Abfall, der sich stark auf die Umwelt auswirkt.

Einige Maschinen und ihre Komponenten werden mit fossilen Brennstoffen betrieben, die zu den größten Verursachern des Klimawandels gehören. Wenn Sie auf Geräte umsteigen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, sparen Sie langfristig Geld und können Ihre Kohlenstoffemissionen erheblich reduzieren.

Ein wichtiges Mittel, Ihre Energiekosten und damit auch Ihre Kohlenstoffemissionen zu senken, ist der Einsatz von Multitasking-Geräten. Diese Maschinen vereinen in einer einzigen Lösung mehrere Arbeitsvorgänge, die traditionell von mehreren Maschinen ausgeführt wurden: z. B. Schneiden. Auf diese Weise können Sie die Rüst- und Produktionszeit drastisch reduzieren, weil Sie mehr auf einmal erledigen können.

Eines der häufigsten Hindernisse mit Energieverschwendung bei Produktionsanlagen sind Leckagen. Man empfiehlt, bei der Durchführung der notwendigen Kontrollen für die allgemeine Wartung Ihrer Anlagen auch Leckagekontrolle durchzuführen. So können Sie Leckagen erkennen und beheben, bevor sie zu einem größeren Problem werden.

two workers in a factory working on a project
Regelmäßige Prüfung und Wartung von Produktionsanlagen vermeiden Energieverschwendung und Leckagen, bevor sie zu einem größeren Problem werden.

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2. Nutzung von erneuerbaren Energiequellen

Erhebliche staatliche Anreize, immer ausgefeiltere Technologien und zuverlässige Lithium-Ionen-Batterien ermutigen viele Unternehmen, Schritte zur Wiederverwendung von Energie und zur Stromerzeugung einzuleiten. In den meisten Fällen tragen diese Initiativen zur Senkung der Stromrechnungen bei. In anderen Fällen sind sie so erfolgreich, dass sie Gewinne erzielen. Das macht erneuerbare Energien zu einer natürlichen Wahl für jedes Unternehmen, das CO2 reduzieren und Kosten senken möchte. Dadurch, dass sich neue Technologien weiterentwickeln und Regierungen immer mehr Initiativen für erneuerbare Energien unterstützen, wird die Stromerzeugung und die Wiederverwendung von Energie zu einer attraktiven Option.

Vorteile und Risiken der eigenen Stromerzeugung

Vorteile:


  • finanzielle Vorteile
  • Senkung Ihrer Drittkosten (Hinweis: die Stromrechnungen enthalten mehr als nur den von Ihnen verbrauchten Strom – etwa 60% des Gesamtbetrags können eigentlich in Form von Drittkosten anfallen)
  • Sie müssen keinen Strom einkaufen und halten gleichzeitig die Verwaltungskosten auf einem Minimum
  • Sie übernehmen mehr Verantwortung
  • Kontrolle über Ihren Energieverbrauch und Ihre Energieerzeugung
  • Reduzierung der CO2-Emissionen >> geringerer ökologischer Fußabdruck
  • Möglichkeit, Ihren Strom als Einnahmequelle zu verkaufen (z. B. durch Stromabnahmeverträge (PPAs))

Was ist nötig und welche Risiken gibt es:


  • Bereitschaft, in die notwendige Infrastruktur zu investieren
  • Standort Ihres Betriebs und Art des/der Gebäude(s)
  • lokale Planungsbehörde
  • witterungsbedingte Einschränkungen können es schwierig machen, den gesamten benötigten Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen, ohne Zugang zu großen Flächen zu haben
  • Bedarf an einer alternativen Stromquelle, auf die Sie sich verlassen können

Wenn Sie darüber nachdenken, Ihren Strom selbst zu erzeugen, sollten Sie auch über Batteriespeicher nachdenken. So können Sie überschüssige selbst erzeugte Energie lagern und später nutzen, wenn Ihr Unternehmen sie benötigt.

Unternehmen, die ihren Strom aus fossilen Brennstoffen beziehen, können ihren CO2-Fußabdruck durch die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen erheblich verringern. Sei es durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter oder die Installation energieeffizienter Solarmodule. So können Sie Ihren Strom umweltfreundlich und unabhängig erzeugen. Bei einem Verbrauch von 1.500 kWh pro Person (Schätzwert für Büroangestellte) werden mehr als 700 kg CO2 pro Jahr eingespart, wenn man vom durchschnittlichen Strommix auf erneuerbare Energien umsteigt. Bei energieintensiveren Betrieben belaufen sich die Einsparungen schnell auf viele tausend Kilo pro Jahr.

Erneuerbare Energien wie Solar, Windkraft oder Biogas Analgen nutzen.
Unternehmen, die ihren Strom aus fossilen Brennstoffen beziehen, können ihren CO2-Fußabdruck durch die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen erheblich verringern.

3. Optimierung der nachhaltigen Lieferketten

Sie haben begonnen, sich mit der Nachhaltigkeit Ihrer Geschäftspraktiken zu befassen und Maßnahmen zur Reduktion Ihrer CO2-Emissionen zu ergreifen. Aber gilt das auch für Ihre liefernde Unternehmen? Wenn die Unternehmen, von denen Sie Ihre Maschinen und Rohstoffe beziehen, nicht nachhaltig sind, tragen Sie möglicherweise trotzdem indirekt zu den Treibhausgasemissionen bei.

Für viele Unternehmen ist die Nachhaltigkeit inzwischen eine wichtige Anforderung bei ihren Ausschreibungsverfahren; sie überprüfen ihre liefernde Unternehmen auf die Umweltfreundlichkeit. Da Untersuchungen zeigen, dass der Kundkreis nach umweltfreundlichen Unternehmen suchen, ist der Nachhaltigkeitsnachweis einer Marke wichtiger denn je.

Partnerschaften mit regionalen liefernden Unternehmen und Dienstleistenden können für Ihr Unternehmen in vielerlei Hinsicht von Vorteil sein. In vielen Fällen sind regionale Unternehmen auch in der Lage, einen höheren Qualitätsservice und Wert zu bieten als ihre Konkurrenten von außerhalb, was zu einer stabileren Lieferkette für Ihr Unternehmen führt.

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4. CO2-Ausgleich durch Investitionen in Klimaprojekte

Ein CO2-Ausgleich wird definiert als „eine Klimamaßnahme, die es Einzelpersonen und Organisationen ermöglicht, die Emissionen, die sie nicht vermeiden können, auszugleichen, indem sie förderungswürdige Projekte unterstützen, die die Emissionen an anderer Stelle reduzieren“.

Mit anderen Worten: Der CO2-Ausgleich ist eine Methode, mit der eine Person oder eine Organisation ihre CO2-Emissionen ausgleichen kann, indem sie genehmigte Projekte finanziert, die CO2-Emissionen absorbieren oder reduzieren. Es gibt verschiedene Formen des CO2-Ausgleichs. Um nur einige zu nennen: die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften in Entwicklungsländern, um die Anpassung an emissionsmindernde Praktiken zu fördern; die Aufforstung (das Pflanzen neuer Bäume) sowie die Verhinderung der Abholzung von Wäldern und schließlich die Schaffung erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Windenergie.

Einige Fluggesellschaften bieten Ausgleichsprogramme für Flugpassagiere an, um durch Geschäftsreisen Ihres Unternehmens einen direkten Einfluss zu haben. Unternehmen können ihre Emissionen ausgleichen, indem sie einen Aufpreis für ihren Flug zahlen, um Projekte zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu finanzieren. Es wird geschätzt, dass über 30% der Fluggäste mit einer Fluggesellschaft fliegen, die eine Art von CO2-Ausgleichsprogramm anbietet.

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CO2 Kompensation kann eine Teil der Green Transformation eines Unternehmens sein, sollte aber nie alleine als Lösung in Betracht gezogen werden.
Formen des CO2-Ausgleichs sind die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften in Entwicklungsländern, die Aufforstung sowie die Verhinderung der Abholzung von Wäldern und schließlich die Schaffung erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Windenergie.

5. Reduzieren Sie Geschäftsreisen

Der einfachste Weg, die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens zu verbessern, ist die Reduzierung von Flugreisen. Für kurze Inlandsstrecken empfiehlt es sich, auf den Zug umzusteigen. Dadurch verlängert sich zwar die Reisezeit, aber die Fahrt ist stressfreier, komfortabler und meist sogar billiger. Bahnhöfe sind oft zentraler gelegen als Flughäfen, was die An- und Abreise erleichtert. Sie können auch auf Fernbusse umsteigen.

Bei interkontinentalen Reisen erzeugt ein Business-Flug zwei- bis dreimal so viel CO2 wie ein Economy-Flug. Sitze in der ersten Klasse setzen sogar bis zu sechsmal so viel CO2 frei. Daher ist es auf Langstreckenflügen umweltfreundlicher, in der Economy Class zu fliegen. Konferenzen und Besprechungen können heute auch online per Videokonferenz abgehalten werden. Hochwertige Videokonferenzanlagen sind eine sinnvolle Investition, da sie eine Alternative zu den üblichen Flugreisen darstellen und für die Mitarbeitenden bequemer sind. Auch die Hotelkosten können auf diese Weise gesenkt werden.

Die Entwicklungen im Bereich der IT- und Kommunikationstechnologien sowie die kontinuierlichen Investitionen in das Verkehrsnetz machen es einfacher, Reisen und Fahrzeuge effizienter zu verwalten, Alternativen zu Reisen zu finden und die Reisezeit produktiver zu nutzen. Neue Ansätze für das Risikomanagement und die Fahrerschulung können die Sicherheit verbessern, Stress reduzieren und Kraftstoff sparen; neue Fahrzeugtechnologien und Kraftstoffe können zur Reduzierung von CO2 beitragen. Eine nachhaltige Geschäftsreisestrategie bringt diese verschiedenen Lösungen zusammen und hilft Ihrem Unternehmen u.a. dabei:

Eine nachhaltige Geschäftsreisestrategie bringt diese verschiedenen Lösungen zusammen und hilft Ihrem Unternehmen u.a. dabei:

  • den Reisebedarf zu verringern und die betriebliche Leistung zu verbessern
  • durch effizientere Reiserichtlinien und -praktiken Zeit und Geld zu sparen
  • die CO2-Emissionen zu reduzieren, die zur Luftqualität und zum Klimawandel beitragen
  • den Ruf Ihres Unternehmens zu verbessern, was wiederum zu einem Wettbewerbsvorteil führen kann

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Langfristige Strategien zur CO2-Reduzierung

Setzen Sie auf Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden

Die Mitarbeitenden spielen in ihrem Geschäftsalltag eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen des Unternehmens. Um die Nachhaltigkeit in einem Unternehmen durchzusetzen, müssen verschiedene Interessengruppen einbezogen werden. Zu den Stakeholdern eines Unternehmens gehören Investoren, liefernde Unternehmen, der Kundenkreis und schließlich die Mitarbeitenden. Um bei den externen Stakeholdern für Nachhaltigkeit zu werben, ist es wichtig, mit den internen Stakeholdern, also den Mitarbeitenden, zu beginnen. Mit den folgenden Schritten können Unternehmen ihre Mitarbeitenden dazu bringen, Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz zu fördern.

Über 50 % der Arbeitnehmenden würden nicht für ein Unternehmen arbeiten, das sich nicht stark für soziale oder ökologische Belange einsetzt. 75% der Befragten geben an, dass sie ihre Arbeit mehr erfüllt, wenn sie die Möglichkeit haben, einen positiven Einfluss auf soziale und ökologische Belange auszuüben.

Die Entwicklung einer umweltbewussten Organisation beginnt erstmal bei der Belegschaft, denn es ist wichtig, umweltfreundliche Gewohnheiten im Büro zu praktizieren, damit Ihre Mitarbeitenden an Ihre Vision glauben und Ihre Nachhaltigkeitsmission entsprechend signalisieren.

Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden ansprechen, schulen und sensibilisieren können:

  1. Definieren Sie das langfristige Ziel des Unternehmens: Die erste Möglichkeit zur Beseitigung des Konflikts, den Menschen zwischen ihren beruflichen Pflichten und ihren persönlichen Werten empfinden können, besteht zweifellos darin, die langfristigen Interessen des Unternehmens zu betonen, die stärker auf das Wohl der Gesellschaft und des Planeten ausgerichtet sind.
  2. Bilden Sie „green Teams”: Green Teams, sogenannte grüne Teams, werden in der Regel von Mitarbeitenden gebildet, die in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens arbeiten. Diese Personen arbeiten nicht unbedingt in Positionen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben, sondern sind vielmehr Menschen, denen Nachhaltigkeit im Allgemeinen am Herzen liegt und die die Umweltbemühungen des Unternehmens mit Leidenschaft unterstützen. “Green Teams” sind ein Raum für Mitarbeitende, spezifische Probleme an ihrem Arbeitsplatz auszusprechen und nachhaltigere Alternativen vorzuschlagen.

    Vorteile:
  • Kosteneinsparungen
  • Bürgerschaftliches Engagement des Unternehmens
  • Verbesserung der Qualität des Arbeitslebens: Anziehung von Talenten und Verringerung der Fluktuation
  • funktionsübergreifende Zusammenarbeit
  • Innovationskultur im Unternehmen

Unternehmen erhalten mehr und bessere Ideen, wenn sie von unten nach oben sprudeln. Die Mitarbeitenden glauben daran, dass sie eine tragende Rolle spielen, und die Ideen beginnen nur so zu fließen, sobald sie die positiven Auswirkungen und den finanziellen Ertrag der sozialen und ökologischen Investitionen sehen, die sie mitgestaltet haben.

  • Wissen über Nachhaltigkeit schaffen: Um die Überzeugung und Einstellung der Mitarbeitenden zu stärken, dass sie etwas tun können, ist es wichtig, in die Ausbildung der Mitarbeitenden um das Thema Nachhaltigkeit zu investieren und Systeme und Prozesse zu schaffen, die es den Mitarbeitenden erleichtern, Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsentscheidungen zu integrieren. Viele Nachhaltigkeitsinitiativen erfordern spezielles Wissen und Fachkenntnisse, z. B. Gespräche mit liefernden Unternehmen über nachhaltige Beschaffung oder die Verwendung eines Ökoeffizienz-Tools zur Bewertung eines neuen Produkts.
  • Nachhaltigkeit sichtbar machen: Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit sind Schlüsselfaktoren, wenn es darum geht, die Überzeugungen und Einstellungen der Menschen zu verändern und ihr Verhalten zu beeinflussen. Die Aufmerksamkeit der Menschen wird immer dann auf wichtige Nachhaltigkeitsindikatoren gelenkt, wenn Fortschritte gemessen und kommuniziert werden. Die Menschen wollen in den Dimensionen erfolgreich sein, in denen sie gemessen werden. Es sollte daher nicht überraschen, dass führende Unternehmen Indikatoren entwickeln, um den Status ihrer Nachhaltigkeitsagenda zu überwachen, die sie mit internen und externen Stakeholdern teilen.
Gemeinsam im Team eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und umsetzen ist für den Erfolg essentiell.
Gemeinsam im Team eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und umsetzen ist für den Erfolg essentiell.

Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle

Um die dringlichsten ökologischen und sozialen Herausforderungen unseres Planeten zu bewältigen, müssen Unternehmen zunächst eine Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen, die mit der Gesamtstrategie des Unternehmens abgestimmt ist. Beginnen Sie damit, die Umweltrisiken für Ihr Unternehmen zu ermitteln, und suchen Sie dann nach Möglichkeiten, diese Risiken zu mindern – sowie nach Möglichkeiten, um auf diesem Weg Kosten zu senken oder neue Einnahmequellen zu erschließen. In der Wirtschaft kann eine Unternehmensausrichtung auf nachhaltige Entwicklung bedeuten, das Verhalten des Einzelnen nach den Anforderungen dieses übergeordneten, weltweit oder gesellschaftlich akzeptierten Konzepts der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.

  • 76% der Führungskräfte geben an, dass Nachhaltigkeitsengagement langfristig positiv zum Shareholder Value beiträgt. Unternehmen, die Nachhaltigkeit proaktiv managen, suchen und finden mit größerer Wahrscheinlichkeit Wertschöpfungsmöglichkeiten.
  • Bei Unternehmen, bei denen Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda ihrer CEOs steht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Nachhaltigkeit in die Geschäftspraktiken ihres Unternehmens integrieren, doppelt so hoch wie bei den anderen. Dies deutet darauf hin, dass Führungskräfte, die die Vorteile der Integration von Nachhaltigkeit in die Gesamtstrategie ihres Unternehmens nutzen wollen, eine aktive Rolle bei den Bemühungen übernehmen müssen.
  • Der erste Schritt, um Anerkennung zu gewinnen und die Wirkung von Nachhaltigkeitsaktivitäten zu verbessern, könnte darin bestehen, besser mit Investoren und anderen Interessengruppen zu kommunizieren.

Natürlich kann es schwierig sein, die Nachhaltigkeitsinitiativen zu bestimmen, die für Ihr Unternehmen am sinnvollsten sind. Finden Sie die Initiativen, die am besten zu Ihrem Geschäftsmodell und den Marktmerkmalen Ihrer Branche passen.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Nachhaltigkeit keine isolierte Anstrengung ist, die nur vom Managementteam berücksichtigt wird. Jeder Nachhaltigkeitsplan muss von funktionsübergreifenden Teams angenommen und in der gesamten Organisation umgesetzt werden.

Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsplans und -programms kann in folgende Schritte aufgeteilt werden:

  1. Identifizieren Sie die Nachhaltigkeitsfaktoren für Ihr Unternehmen.
  2. Erfassen Sie alle potenziellen grünen Initiativen, die in Ihrem Unternehmen möglich sind.
  3. Setzen Sie Prioritäten bei den wichtigsten praktischen Nachhaltigkeitsinitiativen, die am sinnvollsten sind und mit Ihrer strategischen Vision und Ihrem Ziel übereinstimmen.
  4. Legen Sie Ziele und Zeitpläne fest, die spezifisch und messbar sind.
  5. Planen Sie Ihre Nachhaltigkeitsinitiativen und nutzen Sie ein formelles Programmmanagement, um Fortschritte und Ergebnisse zu verfolgen.

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FAQ

Wie kann ein Unternehmen CO2 reduzieren?

Ein Unternehmen kann CO2 reduzieren, indem es Strategien wie die Nutzung erneuerbarer Energien, die Optimierung von Lieferketten, der CO2-Ausgleich, die Reduzierung von Geschäftsreisen und die Förderung nachhaltiger Transportmittel umsetzt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, Umweltrisiken zu mindern und eine Kultur der Nachhaltigkeit zu fördern.

Warum sollten Unternehmen der CO2-Reduzierung Vorrang sichern?

Unternehmen sollten sich vorrangig um eine CO2-Reduzierung bemühen, weil die globale Erwärmung von 2°C ohne signifikante Reduzierungen wahrscheinlich bis Mitte des Jahrhunderts überschritten wird. Der jüngste IPCC-Bericht warnt, dass die globale Erwärmung von 2°C bis zur Mitte des Jahrhunderts überschritten werden wird, wenn die Emissionen auf ihrem derzeitigen hohen Niveau bleiben oder sogar noch zunehmen. Wenn hingegen die CO2-Emissionen rasch zurückgehen und bis etwa 2070 netto Null erreichen, wobei auch die anderen Treibhausgase erheblich zurückgehen, kann eine globale Erwärmung von 2°C mit einiger Sicherheit vermieden werden. Daher ist es für Unternehmen wichtig, Strategien wie die Nutzung erneuerbarer Energien, die Optimierung von Lieferketten, der CO2-Ausgleich, die Reduzierung von Geschäftsreisen und die Förderung nachhaltiger Transportmittel umzusetzen, um zur CO2-Reduzierung beizutragen, Umweltrisiken zu mindern und eine Kultur der Nachhaltigkeit zu fördern.

Was sind die unmittelbaren Vorteile für Unternehmen, die CO2-Emissionen zu reduzieren?

Zu den unmittelbaren Vorteilen von Unternehmen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, gehören Kosteneinsparungen, gesellschaftliches Engagement, eine bessere Qualität des Arbeitslebens, funktionsübergreifende Zusammenarbeit und eine Innovationskultur. Unternehmen, die Nachhaltigkeit proaktiv managen, suchen und finden viel eher Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen, bei denen Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda ihrer CEOs steht, doppelt so hoch wie andere, Nachhaltigkeit in die Geschäftspraktiken ihres Unternehmens zu integrieren.

Wie können Unternehmen effektiv auf erneuerbare Energiequellen umsteigen?

Unternehmen können effektiv auf erneuerbare Energien umsteigen, indem sie entweder zu einem Ökostromanbieter wechseln oder energieeffiziente Solarmodule installieren. So können Unternehmen beispielsweise ihren Strom umweltfreundlich und unabhängig erzeugen. Um einen eventuellen Überschuss an selbst erzeugter Energie zu speichern und später zu nutzen, wenn das Unternehmen ihn benötigt, lohnt es sich, über Batteriespeicher nachzudenken.


*Wir verwenden für die einfachere Lesbarkeit die Bezeichnung CO2. Wir verstehen sie hier allerdings breiter, im Sinne von „CO2-Äquivalente“ bzw. CO2e. CO2e ist eine Metrik, die verwendet wird, um die Klimaauswirkungen aller Treibhausgase durch Umrechnung ihrer Emissionen in eine äquivalente Menge an Kohlendioxid basierend auf ihrem globalen Erwärmungspotential zu messen. In Diskussionen zur CO2-Reduktion in Unternehmen ist es grundsätzlich besser CO2e zu verwenden, weil es ein umfassenderes Bild der Gesamtemissionen eines Unternehmens bietet, indem es nicht nur Kohlendioxid, sondern auch andere signifikante Treibhausgase wie Methan und Lachgas berücksichtigt.

Quellen