SBTi 2025: Die wichtigsten Neuerungen für Unternehmen

Yacin Bessas

8 Min. Lesedauer

Corporate Sustainability

Viele Unternehmen stehen 2025 vor wichtigen Veränderungen bei klimabezogenen Zielen. Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat neue Regeln und Anforderungen angekündigt, die den Weg zu echten Klimazielen verändern werden. Diese neuen Standards zielen darauf ab, die Messung und Umsetzung von Klimaneutralität präziser und transparenter zu machen.

Unternehmen müssen sich auf strengere Vorgaben einstellen, die für neue Ziele ab 2027 verpflichtend werden. Bis 2026 können Firmen noch Ziele nach der alten Version setzen, doch ein Umstieg auf die überarbeiteten SBTi-Regeln ist sinnvoll, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Wer mehr wissen will, sollte auf offizielle Hinweise und Veröffentlichungen zum neuen SBTi Net-Zero Standard achten.


Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBTi führt 2025 einen Vorschlag für neue Anforderungen für Klimaziele ein.

  • Unternehmen müssen ihre Prozesse und Berichte überdenken.

  • Zukünftige Innovationen und Anpassungen werden entscheidend bleiben.


Überblick zu den SBTi Änderungen 2025

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) aktualisiert 2025 ihre Anforderungen für Klimaziele. Unternehmen müssen sich auf klarere Vorgaben und strengere Kriterien zur Messung und Reduktion von Emissionen einstellen.



Hintergrund zur Science Based Targets Initiative

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) ist heute eine eigenständige Organisation, die ursprünglich als Zusammenschluss mehrerer Umweltorganisationen – darunter CDP, UN Global Compact, das World Resources Institute (WRI) und der WWF – gegründet wurde. Die SBTi unterstützt Unternehmen dabei, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu setzen, die sich an den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens und dem 1,5-Grad-Ziel orientieren.

SBTi unterscheidet zwischen mittelfristigen und langfristigen Emissionszielen. Die Initiative prüft und zertifiziert, ob die Ziele eines Unternehmens mit aktuellen Klimaforschungen übereinstimmen. Immer mehr Firmen nutzen die Vorgaben der SBTi, um ihre Klimastrategie glaubwürdig und transparent zu gestalten.

Die SBTi spielt bei der Umsetzung von Klimazielen und beim Klimaschutz eine wichtige Rolle. Sie schafft einheitliche Standards, die für viele Branchen relevant sind. Wenn Sie mehr über die Grundlagen der SBTi erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel „SBTi einfach erklärt“.


Ziele und Bedeutung der Änderungen

Mit den 2025 anstehenden Änderungen verfolgt die SBTi klare Schwerpunkte, die vor allem die Zieldefinition und Transparenz verbessern sollen. Unternehmen erhalten mehr methodische Flexibilität, müssen aber gleichzeitig strengere Anforderungen in der Umsetzung erfüllen:

  • Relevanzbasierte Scope-3-Betrachtung statt fixer Abdeckungsquoten (z. B. 66 %): Unternehmen müssen selbst begründen, welche Emissionskategorien wesentlich sind.

  • Erweiterte Auswahl an Methoden zur Zielsetzung – mit klareren Vorgaben für kurz- und langfristige Ziele.

  • Verstärkte Ambitionsanforderungen, die an den neuesten Stand der Klimawissenschaft angepasst werden.

  • Verbindlichere Berichtsstandards zur Offenlegung von Fortschritten und verwendeten Methoden.

Die neuen Regeln richten sich besonders an Firmen, die Net-Zero-Ziele verfolgen. Dies betrifft zum Beispiel die genaue Berechnung von Emissionen in der gesamten Lieferkette. Unternehmen werden verpflichtet, Fortschritte und Methoden transparenter zu machen. Die Änderungen sollen es Unternehmen erleichtern, Klimaziele effizient umzusetzen. Die neuen Vorgaben gelten als wichtige Weiterentwicklung für den europäischen und internationalen Klimaschutz.


SBTi: Neue Anforderungen und Standards 2025

Im Jahr 2025 bringt der SBTi Net-Zero Standard bedeutende Änderungen für Unternehmen. Die neuen Regeln betreffen klare Vorgaben für Zielsetzungen, den Umgang mit Emissionen und die Ausweitung auf Kreislaufwirtschaft.


Überarbeitete Zielsetzungen für Unternehmen

Unternehmen müssen künftig ambitioniertere Klimaziele setzen. Die überarbeitete SBTi-Richtlinie verlangt klar messbare und überprüfbare Ziele für die Minderung ihrer Treibhausgasemissionen.

Neu ist, dass das Basisjahr für Zielsetzungen ab 2027 höchstens drei Jahre zurückliegen darf. Unternehmen sind dadurch gezwungen, aktuelle Emissionsdaten zu nutzen.

Regelmäßige Überprüfungen sind verpflichtend, sodass Unternehmen Fortschritte offenlegen müssen. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, drohen strengere Anforderungen und mögliche Ablehnungen der Ziele.


Einbindung von Scope 1, 2 und 3 Emissionen

Der neue Standard schreibt vor, dass Unternehmen alle direkten und indirekten Emissionen getrennt erfassen. Dazu zählen:

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen Anlagen,

  • Scope 2: Indirekte Emissionen durch zugekaufte Energie,

  • Scope 3: Weitere indirekte Emissionen aus der Lieferkette.

Besonders Scope 3 stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Zielvorgaben für Scope 3 werden nach aktuellen Plänen deutlich verschärft und orientieren sich an der 1,5-Grad-Grenze. Unternehmen müssen Daten aus sämtlichen Bereichen wie Transport, Rohstoffe und Produkte bereitstellen.


Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft

Ein weiteres Kernelement ist die stärkere Einbindung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Unternehmen werden ermutigt, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu vermindern und geschlossene Materialkreisläufe zu schaffen.

Neu ist, dass die Einsparungen durch Kreislaufwirtschaft direkt in die Bewertung der CO₂-Emissionen und des CO₂-Fußabdrucks einfließen sollen. Das umfasst die Rückführung von Produkten, Recycling, Wiederverwendung und Reparatur.

Kreislaufwirtschaft wird damit zu einem wichtigen Baustein bei der Erfüllung der neuen Klimaziele und der Minderung des Treibhausgasausstoßes. Unternehmen, die in diesen Bereichen aktiv werden, können ihren ökologischen Fußabdruck erheblich senken.


Kostenlose Excel-Vorlage: SBTi

Nutzen Sie unsere kostenlose Excel-Vorlage zur SBTi-konformen Zielsetzung und Reduktionspfade, um als Unternehmen Ihre Ziele systematisch zu planen und zu verfolgen.

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Auswirkungen auf Unternehmen und Geschäftsmodelle

Unternehmen müssen ihre Strukturen und Prozesse anpassen, um den strengeren Anforderungen der SBTi-Änderungen ab 2025 zu entsprechen. Insbesondere betreffen die Änderungen wichtige Bereiche wie Geschäftsmodelle, Energieeffizienz und die Umsetzung neuer Standards wie ESRS E1.


Herausforderungen bei der Implementierung

Die Umsetzung von Net‑Zero-Zielen nach dem neuen SBTi-Standard V2 stellt Unternehmen vor insbesondere drei zentrale Herausforderungen:

  • Scope‑3-Daten und Bilanzbildung: Mehr als 40 % des gesamten CO₂-Fußabdrucks sind externalisiert – mit unsicheren, nicht standardisierten Daten von Lieferanten.

  • Lieferanteneinbindung: SBTi fordert klare Programme zur Unterstützung und Datenverfügbarkeit in der Supply Chain.

  • Koordination & Expertise: Klimarelevante Datenverarbeitung und -analyse benötigt Tools zur Datenintegration verschiedener Abteilungen.

Diese Faktoren machen die Umsetzung komplex und ressourcenintensiv – daher ist eine strukturierte Projektplanung, Stakeholder-Einbindung sowie ein dediziertes Budget für Daten, Schulung und Tools essenziell.


Anpassung der Geschäftsprozesse

Um die Vorgaben zu erfüllen, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen. Viele gehen dazu über, energieeffiziente und für auf Kreislaufwirtschaft ausgelegte Technologien einzuführen und ihren Energieverbrauch zu senken. So kann langfristig nicht nur der CO₂-Ausstoß reduziert, sondern auch die Kostenstruktur verbessert werden.

Zudem gewinnen neue Geschäftsfelder an Bedeutung. Firmen, die sich frühzeitig anpassen, können Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie profitieren zum Beispiel davon, wenn Kunden oder Investoren auf effektive Klimastrategien achten.

In vielen Fällen werden bestehende Prozesse überarbeitet. Unternehmen überdenken ihre Lieferketten, arbeiten enger mit Partnern zusammen und führen digitale Lösungen zur Emissionsmessung und -steuerung ein. Gerade für Unternehmen, die sich an den neuen SBTi-Standard halten wollen, ist das ein entscheidender Schritt zur Sicherung der eigenen Zukunftsfähigkeit.

Entscheidende Faktoren für die Umsetzung von SBTi in Unternehmen

Die Umsetzung der SBTi ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern auch eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen sehen sich zunehmend mit Anforderungen konfrontiert, die von verschiedenen Seiten kommen: vom Markt, von Verbraucher:innen, von der Politik, von Kunden und von Investoren. Diese Anforderungen zielen darauf ab, die Dekarbonisierung voranzutreiben und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Im Folgenden werden die wichtigsten Treiber für die Umsetzung der SBTi in Unternehmen näher betrachtet.


1. Treiber: Markt-, Verbraucher- und politischer Druck zur Dekarbonisierung

Ein wesentlicher Treiber für die Umsetzung der SBTi ist der zunehmende Druck aus dem Markt, von Verbraucher:innen und der Politik. Regulatorische Maßnahmen wie das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) setzen klare Anreize für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Durch die Festlegung von Obergrenzen für Emissionen und die Vergabe handelbarer Emissionszertifikate wird die Dekarbonisierung wirtschaftlich attraktiv. Gleichzeitig fordern Verbraucher:innen zunehmend nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, was Unternehmen dazu veranlasst, ihre Klimabilanz zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.


2. Treiber: Kundenerwartungen und Anforderungen in Ausschreibungen

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Druck von Kunden, die zunehmend Klimaziele einfordern. Immer mehr Unternehmen verlangen von ihren Lieferanten und Partnern, dass sie nachweisbare Fortschritte bei der Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen vorweisen können. Dies wird besonders in Ausschreibungsprozessen deutlich, bei denen Klimaziele und Nachhaltigkeitskriterien mittlerweile oft entscheidende Auswahlkriterien sind. Unternehmen, die sich an der SBTi beteiligen und wissenschaftlich fundierte Klimaziele setzen, können sich somit einen Wettbewerbsvorteil sichern und ihre Marktchancen verbessern.


3. Treiber: Investorenerwartungen und Portfolio-Dekarbonisierung

Nicht zuletzt üben auch Investoren einen erheblichen Druck auf Unternehmen aus, ihre Klimaziele ambitioniert zu setzen und umzusetzen. Immer mehr Investoren integrieren Nachhaltigkeitskriterien in ihre Anlageentscheidungen und fordern von den Unternehmen in ihren Portfolios eine klare Strategie zur Dekarbonisierung. Durch die Teilnahme an der SBTi können Unternehmen zeigen, dass sie die Klimarisiken ernst nehmen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Emissionen zu reduzieren. Dies kann nicht nur das Vertrauen der Investoren stärken, sondern auch den Zugang zu nachhaltigen Finanzierungsquellen erleichtern.


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Zukunftsperspektiven für Klimaneutralität und Innovation

Klimaneutralität wird zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie, da neue SBTi-Standards strengere Anforderungen an Emissionsreduktion und Transparenz in der Berichterstattung stellen. Dabei rücken insbesondere Grünstrom und innovative technische sowie organisatorische Maßnahmen in den Fokus.

Wichtig ist zu beachten, dass im Kontext der SBTi-Klimaneutralitätsziele CO₂-Kompensation meist nicht als Kernbestandteil der Zielerreichung anerkannt wird. Stattdessen steht die drastische Reduktion der eigenen Emissionen im Vordergrund. Die SBTi sieht Kompensation lediglich als ergänzende Maßnahme für unvermeidbare Restemissionen und unterliegt dabei strengen Qualitätsanforderungen.


Klimaneutralität als strategisches Ziel

Viele Unternehmen integrieren Klimaneutralität als zentrales Element ihrer Geschäftsstrategie. Dies liegt daran, dass die neuen SBTi-Vorgaben bis 2025 strengere Ziele und klare Fortschrittsberichte fordern. Ohne messbare Fortschritte drohen Wettbewerbsnachteile und negative Auswirkungen auf das Umweltbewusstsein von Kund*innen und Investoren.

Unternehmen müssen Reduktionsziele für alle Bereiche, besonders für Scope 3-Emissionen, definieren und den Fortschritt regelmäßig kontrollieren. Der Fokus verschiebt sich von kurzfristigen CO₂-Reduktionen zu langfristigen, nachhaltigen Ansätzen.

Akteure setzen verstärkt auf strenge Maßnahmen und Verantwortung für Scope 3, weil diese oft den größten Anteil am CO₂-Ausstoß ausmachen. Umweltbewusstsein rückt damit weiter in den Mittelpunkt der Unternehmensführung.


Innovative Maßnahmen für Emissionsreduktion

Innovative Technologien und Prozesse sind entscheidend, um die neuen Vorgaben der SBTi zu erfüllen. Grünstrom ist eine der wichtigsten Optionen. Viele Firmen investieren in die direkte Versorgung mit erneuerbarer Energie, bauen eigene Solaranlagen oder schließen PPAs (Power Purchase Agreements) ab.

Außerdem kommt die Digitalisierung zum Einsatz, um Emissionen zu messen, zu analysieren und gezielt zu senken. Intelligente Steuerungen für Gebäude, Logistik und Produktion helfen, Ressourcen effizient einzusetzen.

Listen mit typischen Maßnahmen:

  • Umstieg auf nachhaltige Lieferketten

  • Verbesserung der Energieeffizienz

  • Förderung der Kreislaufwirtschaft

  • Nutzung von Reststoffen und biologisch abbaubaren Materialien

Diese Maßnahmen sind notwendig, damit Unternehmen glaubwürdig und wirksam zur Klimaneutralität beitragen.


Bedeutung von Zertifikaten und Kompensation

Nicht alle Emissionen lassen sich kurzfristig vermeiden – doch der neue SBTi Corporate Net-Zero Standard (V2-Draft) gibt hier klare Grenzen vor: CO₂-Kompensation kann die Pflicht zur Emissionsreduktion nicht ersetzen. Unternehmen sind verpflichtet, zunächst substanzielle Reduktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1–3) vorzunehmen.

Herkömmliche Kompensationen mit CO₂-Zertifikaten sind laut SBTi nur in zwei Fällen zulässig:

  1. Zur Neutralisierung unvermeidbarer Restemissionen (Residual Emissions), etwa durch zertifizierte Entnahmeprojekte (Net-Zero-Removals)

  2. Im Rahmen von "Beyond Value Chain Mitigation" (BVCM), also als zusätzliche freiwillige Maßnahme außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette

Wichtig ist, dass die eingesetzten Zertifikate strenge Qualitätsstandards erfüllen – zum Beispiel in puncto Permanenz, Zusatzlichkeit und Vermeidung von Doppelzählung. Zertifikate, die zusätzlich Biodiversitätsprojekte unterstützen, gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung, etwa durch integrative Waldschutz- oder Renaturierungsprojekte.

Ein glaubwürdiger Klimaschutz basiert daher auf einem klar priorisierten Vorgehen:

  • Zuerst: Konkrete und messbare Emissionsreduktionen

  • Dann: Ergänzende, qualitativ hochwertige Kompensation

Der richtige Mix aus ambitionierter Reduktion und gezieltem Einsatz ergänzender Maßnahmen wie Kompensation oder BVCM ist entscheidend. Unternehmen sollten ihre Strategie dabei transparent dokumentieren und die Wirksamkeit regelmäßig evaluieren – idealerweise im Einklang mit den neuesten SBTi-Anforderungen.


Was müssen Unternehmen tun?

Um sich an die neuen Standards anzupassen, sollten Unternehmen folgende Schritte unternehmen:

  • Überprüfung der aktuellen Klimaziele: Unternehmen sollten ihre bestehenden Ziele überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass sie den neuen Anforderungen entsprechen.

  • Erstellung eines Aktionsplans: Ein klarer Plan zur Reduktion der Emissionen, insbesondere in Bezug auf Scope 3, ist entscheidend. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und anderen Partnern.

  • Nutzung der Excel-Vorlage: Um den Prozess zu erleichtern, bieten wir eine kostenlose Excel-Vorlage zur SBTi-konformen Zielsetzung und Reduktionspfade an. Diese Vorlage hilft Unternehmen, ihre Ziele systematisch zu planen und zu verfolgen. Laden Sie die kostenlose Excel-Vorlage hier herunter.


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Häufig gestellte Fragen: SBTi Änderungen 2025

Im Jahr 2025 haben sich die Anforderungen für die SBTi-Zielsetzung und den Bewertungsprozess verändert. Unternehmen müssen neue Kriterien beachten, Kosten abschätzen und aktualisierte Standards verstehen.


Wie haben sich die SBTi-Validierungskriterien für Unternehmensziele 2025 verändert?

Im März 2025 veröffentlichte die Science Based Targets initiative den neuen Konsultationsentwurf für die Corporate Net-Zero Standard Version 2.0. Die Validierungskriterien erfordern nun eine genauere Ausrichtung auf wissenschaftsbasierte Reduktionspfade und legen einen stärkeren Fokus auf Scope-3-Emissionen. Details dazu finden sich im Entwurf des Corporate Net-Zero Standards 2025.


Welche Rolle spielt das Basisjahr bei der Festlegung neuer SBTi-Ziele?

Das Basisjahr dient als Vergleichspunkt für Emissionsreduzierungen. Für die Zielsetzung 2025 müssen Unternehmen das Basisjahr sorgfältig wählen und die Emissionsdaten klar dokumentieren. Das Basisjahr beeinflusst, wie ambitioniert und realistisch die Ziele eingestuft werden. Genauigkeit und Transparenz bei der Auswahl sind entscheidend.


Was sind die neuen Anforderungen an Unternehmen für die SBTi-Zielsetzung im Jahr 2025?

Unternehmen müssen nun detaillierte Emissionsdaten vorlegen und ihre Scope-3-Ziele laut den neuen Regeln ausrichten. Die SBTi gibt klare Leitlinien für die Zielvalidierung 2025 vor. Unternehmen müssen außerdem regelmäßig aktualisieren und nachweisen, wie sie ihre Ziele erreichen wollen.


Welche Kosten sind mit der Implementierung der SBTi-Änderungen für Unternehmen verbunden?

Die Kosten für Unternehmen können durch neue Anforderungen an Datenerfassung, Beratung sowie interne Umstellungen und Reportingsysteme steigen. Auch die Validierungsgebühren der SBTi fallen weiterhin an und können je nach Unternehmensgröße unterschiedlich hoch sein.

Hinweis zur Revalidierung bei Wechsel auf neuen Standard: Wenn eine Organisation bereits nach dem alten Standard validiert wurde und anschließend auf den neuen Standard umsteigt, fallen zusätzliche Revalidierungsgebühren an – auch wenn bereits eine Validierung durchgeführt wurde.

Zudem schreibt die SBTi vor, dass Unternehmen ihre Targets alle fünf Jahre erneut validieren (revalidieren) müssen. Ohne diese Revalidierung verfällt der bestehende Zielstatus – was zusätzliche Validierungs- oder Update-Kosten mit sich bringt.


Wie hat sich der SBTi-Bewertungsprozess für Unternehmen im Jahr 2025 transformiert?

Der Bewertungsprozess ist transparenter und strukturierter geworden. Es gibt klarere Vorgaben und standardisierte Abläufe, die eine objektive Bewertung ermöglichen. Unternehmen müssen mehr Nachweise und regelmäßige Updates liefern, damit die Zielerreichung geprüft werden kann. Mehr dazu findet sich in den neuen FAQ der SBTi.


Viele Unternehmen stehen 2025 vor wichtigen Veränderungen bei klimabezogenen Zielen. Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat neue Regeln und Anforderungen angekündigt, die den Weg zu echten Klimazielen verändern werden. Diese neuen Standards zielen darauf ab, die Messung und Umsetzung von Klimaneutralität präziser und transparenter zu machen.

Unternehmen müssen sich auf strengere Vorgaben einstellen, die für neue Ziele ab 2027 verpflichtend werden. Bis 2026 können Firmen noch Ziele nach der alten Version setzen, doch ein Umstieg auf die überarbeiteten SBTi-Regeln ist sinnvoll, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Wer mehr wissen will, sollte auf offizielle Hinweise und Veröffentlichungen zum neuen SBTi Net-Zero Standard achten.


Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBTi führt 2025 einen Vorschlag für neue Anforderungen für Klimaziele ein.

  • Unternehmen müssen ihre Prozesse und Berichte überdenken.

  • Zukünftige Innovationen und Anpassungen werden entscheidend bleiben.


Überblick zu den SBTi Änderungen 2025

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) aktualisiert 2025 ihre Anforderungen für Klimaziele. Unternehmen müssen sich auf klarere Vorgaben und strengere Kriterien zur Messung und Reduktion von Emissionen einstellen.



Hintergrund zur Science Based Targets Initiative

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) ist heute eine eigenständige Organisation, die ursprünglich als Zusammenschluss mehrerer Umweltorganisationen – darunter CDP, UN Global Compact, das World Resources Institute (WRI) und der WWF – gegründet wurde. Die SBTi unterstützt Unternehmen dabei, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu setzen, die sich an den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens und dem 1,5-Grad-Ziel orientieren.

SBTi unterscheidet zwischen mittelfristigen und langfristigen Emissionszielen. Die Initiative prüft und zertifiziert, ob die Ziele eines Unternehmens mit aktuellen Klimaforschungen übereinstimmen. Immer mehr Firmen nutzen die Vorgaben der SBTi, um ihre Klimastrategie glaubwürdig und transparent zu gestalten.

Die SBTi spielt bei der Umsetzung von Klimazielen und beim Klimaschutz eine wichtige Rolle. Sie schafft einheitliche Standards, die für viele Branchen relevant sind. Wenn Sie mehr über die Grundlagen der SBTi erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel „SBTi einfach erklärt“.


Ziele und Bedeutung der Änderungen

Mit den 2025 anstehenden Änderungen verfolgt die SBTi klare Schwerpunkte, die vor allem die Zieldefinition und Transparenz verbessern sollen. Unternehmen erhalten mehr methodische Flexibilität, müssen aber gleichzeitig strengere Anforderungen in der Umsetzung erfüllen:

  • Relevanzbasierte Scope-3-Betrachtung statt fixer Abdeckungsquoten (z. B. 66 %): Unternehmen müssen selbst begründen, welche Emissionskategorien wesentlich sind.

  • Erweiterte Auswahl an Methoden zur Zielsetzung – mit klareren Vorgaben für kurz- und langfristige Ziele.

  • Verstärkte Ambitionsanforderungen, die an den neuesten Stand der Klimawissenschaft angepasst werden.

  • Verbindlichere Berichtsstandards zur Offenlegung von Fortschritten und verwendeten Methoden.

Die neuen Regeln richten sich besonders an Firmen, die Net-Zero-Ziele verfolgen. Dies betrifft zum Beispiel die genaue Berechnung von Emissionen in der gesamten Lieferkette. Unternehmen werden verpflichtet, Fortschritte und Methoden transparenter zu machen. Die Änderungen sollen es Unternehmen erleichtern, Klimaziele effizient umzusetzen. Die neuen Vorgaben gelten als wichtige Weiterentwicklung für den europäischen und internationalen Klimaschutz.


SBTi: Neue Anforderungen und Standards 2025

Im Jahr 2025 bringt der SBTi Net-Zero Standard bedeutende Änderungen für Unternehmen. Die neuen Regeln betreffen klare Vorgaben für Zielsetzungen, den Umgang mit Emissionen und die Ausweitung auf Kreislaufwirtschaft.


Überarbeitete Zielsetzungen für Unternehmen

Unternehmen müssen künftig ambitioniertere Klimaziele setzen. Die überarbeitete SBTi-Richtlinie verlangt klar messbare und überprüfbare Ziele für die Minderung ihrer Treibhausgasemissionen.

Neu ist, dass das Basisjahr für Zielsetzungen ab 2027 höchstens drei Jahre zurückliegen darf. Unternehmen sind dadurch gezwungen, aktuelle Emissionsdaten zu nutzen.

Regelmäßige Überprüfungen sind verpflichtend, sodass Unternehmen Fortschritte offenlegen müssen. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, drohen strengere Anforderungen und mögliche Ablehnungen der Ziele.


Einbindung von Scope 1, 2 und 3 Emissionen

Der neue Standard schreibt vor, dass Unternehmen alle direkten und indirekten Emissionen getrennt erfassen. Dazu zählen:

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen Anlagen,

  • Scope 2: Indirekte Emissionen durch zugekaufte Energie,

  • Scope 3: Weitere indirekte Emissionen aus der Lieferkette.

Besonders Scope 3 stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Zielvorgaben für Scope 3 werden nach aktuellen Plänen deutlich verschärft und orientieren sich an der 1,5-Grad-Grenze. Unternehmen müssen Daten aus sämtlichen Bereichen wie Transport, Rohstoffe und Produkte bereitstellen.


Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft

Ein weiteres Kernelement ist die stärkere Einbindung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Unternehmen werden ermutigt, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu vermindern und geschlossene Materialkreisläufe zu schaffen.

Neu ist, dass die Einsparungen durch Kreislaufwirtschaft direkt in die Bewertung der CO₂-Emissionen und des CO₂-Fußabdrucks einfließen sollen. Das umfasst die Rückführung von Produkten, Recycling, Wiederverwendung und Reparatur.

Kreislaufwirtschaft wird damit zu einem wichtigen Baustein bei der Erfüllung der neuen Klimaziele und der Minderung des Treibhausgasausstoßes. Unternehmen, die in diesen Bereichen aktiv werden, können ihren ökologischen Fußabdruck erheblich senken.


Kostenlose Excel-Vorlage: SBTi

Nutzen Sie unsere kostenlose Excel-Vorlage zur SBTi-konformen Zielsetzung und Reduktionspfade, um als Unternehmen Ihre Ziele systematisch zu planen und zu verfolgen.

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Auswirkungen auf Unternehmen und Geschäftsmodelle

Unternehmen müssen ihre Strukturen und Prozesse anpassen, um den strengeren Anforderungen der SBTi-Änderungen ab 2025 zu entsprechen. Insbesondere betreffen die Änderungen wichtige Bereiche wie Geschäftsmodelle, Energieeffizienz und die Umsetzung neuer Standards wie ESRS E1.


Herausforderungen bei der Implementierung

Die Umsetzung von Net‑Zero-Zielen nach dem neuen SBTi-Standard V2 stellt Unternehmen vor insbesondere drei zentrale Herausforderungen:

  • Scope‑3-Daten und Bilanzbildung: Mehr als 40 % des gesamten CO₂-Fußabdrucks sind externalisiert – mit unsicheren, nicht standardisierten Daten von Lieferanten.

  • Lieferanteneinbindung: SBTi fordert klare Programme zur Unterstützung und Datenverfügbarkeit in der Supply Chain.

  • Koordination & Expertise: Klimarelevante Datenverarbeitung und -analyse benötigt Tools zur Datenintegration verschiedener Abteilungen.

Diese Faktoren machen die Umsetzung komplex und ressourcenintensiv – daher ist eine strukturierte Projektplanung, Stakeholder-Einbindung sowie ein dediziertes Budget für Daten, Schulung und Tools essenziell.


Anpassung der Geschäftsprozesse

Um die Vorgaben zu erfüllen, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen. Viele gehen dazu über, energieeffiziente und für auf Kreislaufwirtschaft ausgelegte Technologien einzuführen und ihren Energieverbrauch zu senken. So kann langfristig nicht nur der CO₂-Ausstoß reduziert, sondern auch die Kostenstruktur verbessert werden.

Zudem gewinnen neue Geschäftsfelder an Bedeutung. Firmen, die sich frühzeitig anpassen, können Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie profitieren zum Beispiel davon, wenn Kunden oder Investoren auf effektive Klimastrategien achten.

In vielen Fällen werden bestehende Prozesse überarbeitet. Unternehmen überdenken ihre Lieferketten, arbeiten enger mit Partnern zusammen und führen digitale Lösungen zur Emissionsmessung und -steuerung ein. Gerade für Unternehmen, die sich an den neuen SBTi-Standard halten wollen, ist das ein entscheidender Schritt zur Sicherung der eigenen Zukunftsfähigkeit.

Entscheidende Faktoren für die Umsetzung von SBTi in Unternehmen

Die Umsetzung der SBTi ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern auch eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen sehen sich zunehmend mit Anforderungen konfrontiert, die von verschiedenen Seiten kommen: vom Markt, von Verbraucher:innen, von der Politik, von Kunden und von Investoren. Diese Anforderungen zielen darauf ab, die Dekarbonisierung voranzutreiben und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Im Folgenden werden die wichtigsten Treiber für die Umsetzung der SBTi in Unternehmen näher betrachtet.


1. Treiber: Markt-, Verbraucher- und politischer Druck zur Dekarbonisierung

Ein wesentlicher Treiber für die Umsetzung der SBTi ist der zunehmende Druck aus dem Markt, von Verbraucher:innen und der Politik. Regulatorische Maßnahmen wie das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) setzen klare Anreize für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Durch die Festlegung von Obergrenzen für Emissionen und die Vergabe handelbarer Emissionszertifikate wird die Dekarbonisierung wirtschaftlich attraktiv. Gleichzeitig fordern Verbraucher:innen zunehmend nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, was Unternehmen dazu veranlasst, ihre Klimabilanz zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.


2. Treiber: Kundenerwartungen und Anforderungen in Ausschreibungen

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Druck von Kunden, die zunehmend Klimaziele einfordern. Immer mehr Unternehmen verlangen von ihren Lieferanten und Partnern, dass sie nachweisbare Fortschritte bei der Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen vorweisen können. Dies wird besonders in Ausschreibungsprozessen deutlich, bei denen Klimaziele und Nachhaltigkeitskriterien mittlerweile oft entscheidende Auswahlkriterien sind. Unternehmen, die sich an der SBTi beteiligen und wissenschaftlich fundierte Klimaziele setzen, können sich somit einen Wettbewerbsvorteil sichern und ihre Marktchancen verbessern.


3. Treiber: Investorenerwartungen und Portfolio-Dekarbonisierung

Nicht zuletzt üben auch Investoren einen erheblichen Druck auf Unternehmen aus, ihre Klimaziele ambitioniert zu setzen und umzusetzen. Immer mehr Investoren integrieren Nachhaltigkeitskriterien in ihre Anlageentscheidungen und fordern von den Unternehmen in ihren Portfolios eine klare Strategie zur Dekarbonisierung. Durch die Teilnahme an der SBTi können Unternehmen zeigen, dass sie die Klimarisiken ernst nehmen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Emissionen zu reduzieren. Dies kann nicht nur das Vertrauen der Investoren stärken, sondern auch den Zugang zu nachhaltigen Finanzierungsquellen erleichtern.


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Zukunftsperspektiven für Klimaneutralität und Innovation

Klimaneutralität wird zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie, da neue SBTi-Standards strengere Anforderungen an Emissionsreduktion und Transparenz in der Berichterstattung stellen. Dabei rücken insbesondere Grünstrom und innovative technische sowie organisatorische Maßnahmen in den Fokus.

Wichtig ist zu beachten, dass im Kontext der SBTi-Klimaneutralitätsziele CO₂-Kompensation meist nicht als Kernbestandteil der Zielerreichung anerkannt wird. Stattdessen steht die drastische Reduktion der eigenen Emissionen im Vordergrund. Die SBTi sieht Kompensation lediglich als ergänzende Maßnahme für unvermeidbare Restemissionen und unterliegt dabei strengen Qualitätsanforderungen.


Klimaneutralität als strategisches Ziel

Viele Unternehmen integrieren Klimaneutralität als zentrales Element ihrer Geschäftsstrategie. Dies liegt daran, dass die neuen SBTi-Vorgaben bis 2025 strengere Ziele und klare Fortschrittsberichte fordern. Ohne messbare Fortschritte drohen Wettbewerbsnachteile und negative Auswirkungen auf das Umweltbewusstsein von Kund*innen und Investoren.

Unternehmen müssen Reduktionsziele für alle Bereiche, besonders für Scope 3-Emissionen, definieren und den Fortschritt regelmäßig kontrollieren. Der Fokus verschiebt sich von kurzfristigen CO₂-Reduktionen zu langfristigen, nachhaltigen Ansätzen.

Akteure setzen verstärkt auf strenge Maßnahmen und Verantwortung für Scope 3, weil diese oft den größten Anteil am CO₂-Ausstoß ausmachen. Umweltbewusstsein rückt damit weiter in den Mittelpunkt der Unternehmensführung.


Innovative Maßnahmen für Emissionsreduktion

Innovative Technologien und Prozesse sind entscheidend, um die neuen Vorgaben der SBTi zu erfüllen. Grünstrom ist eine der wichtigsten Optionen. Viele Firmen investieren in die direkte Versorgung mit erneuerbarer Energie, bauen eigene Solaranlagen oder schließen PPAs (Power Purchase Agreements) ab.

Außerdem kommt die Digitalisierung zum Einsatz, um Emissionen zu messen, zu analysieren und gezielt zu senken. Intelligente Steuerungen für Gebäude, Logistik und Produktion helfen, Ressourcen effizient einzusetzen.

Listen mit typischen Maßnahmen:

  • Umstieg auf nachhaltige Lieferketten

  • Verbesserung der Energieeffizienz

  • Förderung der Kreislaufwirtschaft

  • Nutzung von Reststoffen und biologisch abbaubaren Materialien

Diese Maßnahmen sind notwendig, damit Unternehmen glaubwürdig und wirksam zur Klimaneutralität beitragen.


Bedeutung von Zertifikaten und Kompensation

Nicht alle Emissionen lassen sich kurzfristig vermeiden – doch der neue SBTi Corporate Net-Zero Standard (V2-Draft) gibt hier klare Grenzen vor: CO₂-Kompensation kann die Pflicht zur Emissionsreduktion nicht ersetzen. Unternehmen sind verpflichtet, zunächst substanzielle Reduktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1–3) vorzunehmen.

Herkömmliche Kompensationen mit CO₂-Zertifikaten sind laut SBTi nur in zwei Fällen zulässig:

  1. Zur Neutralisierung unvermeidbarer Restemissionen (Residual Emissions), etwa durch zertifizierte Entnahmeprojekte (Net-Zero-Removals)

  2. Im Rahmen von "Beyond Value Chain Mitigation" (BVCM), also als zusätzliche freiwillige Maßnahme außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette

Wichtig ist, dass die eingesetzten Zertifikate strenge Qualitätsstandards erfüllen – zum Beispiel in puncto Permanenz, Zusatzlichkeit und Vermeidung von Doppelzählung. Zertifikate, die zusätzlich Biodiversitätsprojekte unterstützen, gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung, etwa durch integrative Waldschutz- oder Renaturierungsprojekte.

Ein glaubwürdiger Klimaschutz basiert daher auf einem klar priorisierten Vorgehen:

  • Zuerst: Konkrete und messbare Emissionsreduktionen

  • Dann: Ergänzende, qualitativ hochwertige Kompensation

Der richtige Mix aus ambitionierter Reduktion und gezieltem Einsatz ergänzender Maßnahmen wie Kompensation oder BVCM ist entscheidend. Unternehmen sollten ihre Strategie dabei transparent dokumentieren und die Wirksamkeit regelmäßig evaluieren – idealerweise im Einklang mit den neuesten SBTi-Anforderungen.


Was müssen Unternehmen tun?

Um sich an die neuen Standards anzupassen, sollten Unternehmen folgende Schritte unternehmen:

  • Überprüfung der aktuellen Klimaziele: Unternehmen sollten ihre bestehenden Ziele überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass sie den neuen Anforderungen entsprechen.

  • Erstellung eines Aktionsplans: Ein klarer Plan zur Reduktion der Emissionen, insbesondere in Bezug auf Scope 3, ist entscheidend. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und anderen Partnern.

  • Nutzung der Excel-Vorlage: Um den Prozess zu erleichtern, bieten wir eine kostenlose Excel-Vorlage zur SBTi-konformen Zielsetzung und Reduktionspfade an. Diese Vorlage hilft Unternehmen, ihre Ziele systematisch zu planen und zu verfolgen. Laden Sie die kostenlose Excel-Vorlage hier herunter.


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Häufig gestellte Fragen: SBTi Änderungen 2025

Im Jahr 2025 haben sich die Anforderungen für die SBTi-Zielsetzung und den Bewertungsprozess verändert. Unternehmen müssen neue Kriterien beachten, Kosten abschätzen und aktualisierte Standards verstehen.


Wie haben sich die SBTi-Validierungskriterien für Unternehmensziele 2025 verändert?

Im März 2025 veröffentlichte die Science Based Targets initiative den neuen Konsultationsentwurf für die Corporate Net-Zero Standard Version 2.0. Die Validierungskriterien erfordern nun eine genauere Ausrichtung auf wissenschaftsbasierte Reduktionspfade und legen einen stärkeren Fokus auf Scope-3-Emissionen. Details dazu finden sich im Entwurf des Corporate Net-Zero Standards 2025.


Welche Rolle spielt das Basisjahr bei der Festlegung neuer SBTi-Ziele?

Das Basisjahr dient als Vergleichspunkt für Emissionsreduzierungen. Für die Zielsetzung 2025 müssen Unternehmen das Basisjahr sorgfältig wählen und die Emissionsdaten klar dokumentieren. Das Basisjahr beeinflusst, wie ambitioniert und realistisch die Ziele eingestuft werden. Genauigkeit und Transparenz bei der Auswahl sind entscheidend.


Was sind die neuen Anforderungen an Unternehmen für die SBTi-Zielsetzung im Jahr 2025?

Unternehmen müssen nun detaillierte Emissionsdaten vorlegen und ihre Scope-3-Ziele laut den neuen Regeln ausrichten. Die SBTi gibt klare Leitlinien für die Zielvalidierung 2025 vor. Unternehmen müssen außerdem regelmäßig aktualisieren und nachweisen, wie sie ihre Ziele erreichen wollen.


Welche Kosten sind mit der Implementierung der SBTi-Änderungen für Unternehmen verbunden?

Die Kosten für Unternehmen können durch neue Anforderungen an Datenerfassung, Beratung sowie interne Umstellungen und Reportingsysteme steigen. Auch die Validierungsgebühren der SBTi fallen weiterhin an und können je nach Unternehmensgröße unterschiedlich hoch sein.

Hinweis zur Revalidierung bei Wechsel auf neuen Standard: Wenn eine Organisation bereits nach dem alten Standard validiert wurde und anschließend auf den neuen Standard umsteigt, fallen zusätzliche Revalidierungsgebühren an – auch wenn bereits eine Validierung durchgeführt wurde.

Zudem schreibt die SBTi vor, dass Unternehmen ihre Targets alle fünf Jahre erneut validieren (revalidieren) müssen. Ohne diese Revalidierung verfällt der bestehende Zielstatus – was zusätzliche Validierungs- oder Update-Kosten mit sich bringt.


Wie hat sich der SBTi-Bewertungsprozess für Unternehmen im Jahr 2025 transformiert?

Der Bewertungsprozess ist transparenter und strukturierter geworden. Es gibt klarere Vorgaben und standardisierte Abläufe, die eine objektive Bewertung ermöglichen. Unternehmen müssen mehr Nachweise und regelmäßige Updates liefern, damit die Zielerreichung geprüft werden kann. Mehr dazu findet sich in den neuen FAQ der SBTi.